Fr. 09.08.2019 19.30 Uhr
YAMAHA Bühne 2 am Lindenplatz
Matthias Schlechter (Piano, Fender Rhodes, Gesang) zählt seit vielen Jahren zu den Publikumsmagneten des SummerJazz Festivals. Gemeinsam mit seinem Trio mit Jochen Reich (Schlagzeug) & Ralf Böcker (Saxophon) bittet er in diesem Jahr zu einer fröhlichen Boogie- und Bluesaudienz und hat dazu gleich noch zwei weitere Spitzenmusiker aus der Hamburger Musikszene eingeladen: Gunther Andernach (Waschbrett), ein Urgestein der Hamburger Musikszene und einer der weltbesten Waschbrettspieler sowie Martin Friedenstab (Gitarre), einen äußerst erfahrenen Blues-Gitarristen, der die nötige Kiez-Erfahrung für heiße Konzerte mitbringt.
Mit dieser Gute-Laune-Kapelle kann nichts schief gehen und eine Menge Spaß, Blues und Boogie sind garantiert!
Zusätzlich wird es auch spannende Showeinlagen mit neuen Sounds geben: wenn Sie wissen wollen, wie die BeeGees oder DJ Ötzi mit rockigem Fender Rhodes Piano Sound und feurigem Waschbrett klingen, dann gehört dieses Konzert definitiv in Ihren Terminkalender.
Matthias Schlechter (Piano, Fender Rhodes, Gesang)
Schon als Fünfjähriger komponierte Matthias Schlechter mehrstimmige Arrangements im Kopf. Als er mit zehn Jahren zufällig das Boogie Woogie Piano entdeckte, verliebte er sich sofort in die rhythmischen Bässe und fetzigen Melodien. Rein autodidaktisch und mit unbändiger Spielfreude erlernte Matthias Schlechter fortan das Klavierspiel und gab mit dreizehn Jahren sein erstes öffentliches Konzert.
Seither wurden ihm im Rahmen nationaler Musikwettbewerbe zwei Solistenpreise („Bester Boogie Woogie Pianist“) und vier Bandpreise verliehen, u.a. in 2000 ein „Sonderpreis für Spielfreude und Ausdauer“ beim Summer Jazz Festival in Pinneberg.
Matthias Schlechter liebt es, live zu komponieren und Musikstile in der Hitze des Boogie Woogie zu verschmelzen – wenig Konventionen und dafür viel Rock'n'Roll auf den Tasten.
Bis heute spielt Matthias Schlechter nicht nach Noten, sondern nach Gehör und Gefühl. So entstehen direkt während seiner Auftritte ganz neue Musikstücke.
Seit 2005 wurde er schon fünfmal in das Programm der legendären Hamburg Boogie Connection aufgenommen. Bisher elf CD-Produktionen zählen dabei ebenso zu seinem Werdegang wie Konzerte mit internationalen Stars der Blues & Jazz Szene wie Bill Ramsey, Vince Weber, Axel Zwingenberger, Gottfried Böttger, Louise Clare Marshall, Abi Wallenstein, Ladyva und vielen mehr.
Jochen Reich (Schlagzeug)
Dass Schlagzeug nicht immer nur laut sein muss, beweist Jochen Reich eindrucksvoll und mit viel Feingefühl für die Beats’n’Boogies. Selbst in langsamen Stücken schafft er es, swingende und mitreißende Schlagzeugsoli zu spielen.
Der Top-Bluesschlagzeuger gehört der Stammbesetzung von B.B. & The Blues Shacks – eine der erfolgreichsten Bluesbands in Europa – an. Neben Konzertreisen bis in die USA ist Jochen Reich auch als gefragter Studiomusiker auf zahlreichen Jazz- und Bluesproduktionen vertreten.
Ralf Böcker (Saxophon)
Presse über Ralf Böcker:
"Ralf Böckers profunder Tenorsaxofon-Ton ist eine Attraktion. Dieses ofenrohrig volle, breite, rußige Röhren, dieser kraftvoll raue, klanglich stets vieldeutige, in den Höhen schmutzige, in den Tiefen ruppig-runde und energetisch immer eindeutig extravertierte Riesenton ist sein Markenzeichen."
Er hat sein Handwerk buchstäblich auf der Straße gelernt. Schon als 16 jähriger tourte er als Straßenmusiker durch Europa. Dort holte er sich die nötige Härte für das Tagesgeschäft auf der Bühne. Es folgten diverse Bandtätigkeiten im Ruhrgebiet, später die Gründung eigener Gruppen: wie z.B. der Delta Mood Jazzband, Hot House, Ma Piroschka, Cannonball J., Hardbop Deluxe, u.a. Mit dem Aufbau eines eigenen Studios produzierte er Jazz-, Klezmer-, Funk- und Hörbuch-CDs. In Göttingen, Kiel und Hamburg initiierte, plante und moderierte Ralf Böcker die Radio-Sendung „JazzHausRadio“, die heute noch erfolgreich senden.
Nach Gründung der Event- und Bookingagentur „magenta-music“ war Ralf Böcker u.a. Veranstalter des 1.Göttinger-Klezmer-Festivals unter der Schirmherrschaft von Rita Süßmuth (damalige Bundestagspräsidentin).
Heute lebt er in Hamburg und ist er auch Musiklehrer und Pädagoge für Saxofon, Klarinette und Querflöte sowie Freelancer für Bands in der ganzen Republik. Auftritte mit der Rocklegende Ken Hensley, mit der Blueslegende Abi Wallenstein oder dem Jazzurgestein Abbi Hübner belegen seine stilistische Vielfältigkeit.
Nebenher arbeitet Ralf Böcker als Theater-Musiker z.B. am Deutschen Theater Göttingen, bei den Domfestspiele Bad Hersfeld, am Schillertheater Geesthacht.
“Auf seinem Tenorsaxofon kann Ralf Böcker zupacken- schnörkellos und ohne „Wenn“ und „Aber“, und das besonders, wenn es um den Blues geht: Wohl nur wenige spielen ihn so hintergründig glühend wie er.
Sein Ton auf der Klarinette ist hinreißend, sein Spiel Wendigkeit und Brillanz, und der Geist, in dem er sich versenkt ist die Aura, die aus der Jazzgeschichte kommt.
Ralf Böcker, ein Name, der für vieles steht: ein einfallsreicher Improvisator und ein brillanter Techniker, ein auf den Punkt treffender Chorus-Schmied ebenso wie ein ein Thema weiträumig umspielender Variator, ein kontemplativer Ästhet und ein expressiver Vulkan gleichermaßen.”
Gunther Andernach
Gunther Andernach, geboren am 30.04.1943 in Hamburg, ist jedem Kenner der Hamburger Jazz-Szene ein Begriff, führte alle der oft durchgeführten Musiker-Beliebtheits-Umfragen an und wohnte fast im Schallplattenstudio, hat mit vielen namhaften Jazzmusikern in und aus aller Welt zusammen gespielt. Waschbrettspieler Ulf Krüger meint: "Gunter Andernach ist der beste lebende Waschbrettspieler, den ich je gehört habe."
Gunther Andernach wollte eigentlich Posaune spielen und durfte nicht, dann Schlagzeug. Ging auch nicht, war zu laut! Aus Trotz begann er mit dem Waschbrett. 1958 war Lonnie Donegan in Hamburg angesagt. So spielte Gunther in einer Schulband des Matthias Claudius Gymnasiums, den Skiffle Tramps. Danach wechselte er zur Origial Old Fashioned Skiffle Group mit Hajo Kreuzfeld (vocals), der später Bassist bei den Rattles war. - Abgeworben wurde er von den Glory Skiffle Tramps aus Harburg, die vier glorreiche Jahre seine Hauptband waren und mit der er viele Festivals zwischen Hamburg und Frankfurt gewonnen hat.
1963 folgte der erste Fernsehauftritt mit den Glory Skiffle Tramps in Berlin bei Peter Frankenfelds 'Und Ihr Steckenpferd?' Als 1964 Joachim 'Buttscher' Stern (vocals) tödlich verunglückt, wird die Band aufgelöst. Es folgen Bundeswehr 1964 und 1967 Beginn des Studiums Grafik-Design. Dort trifft Gunther auf Hartmut Steen (piano) und Hank 'Lorraine' Schernat (guitar), mit denen er ein R&B-Trio gründet und über den Kiez zieht.
1968 begegnet er um 2:00 Uhr morgens in der New Orleans Memory Hall (heute: Cotton Club) Günther Liebetruth (clarinet) und Wolf H.R.E.M. 'Schatzi' Delbrück (piano): "Hast Du Lust auf 'ne Band?" - "Und ob!" Intensive Unterstützung von Arne Haseker mit herrlichen Waschbrett-Aufnahmen aus der Zeit 1920 bis 1935 und intensivste Auseinandersetzung damit, bis heute.
So kam Gunther Andernach in seine erste Jazzband: den Southside Washboard Kings (Vorläufer der Jazz Lips), die in der Seglerbörse erst vor sieben Zuhörern, vor 14 ... spielen. Dann gehört er zu den Mitbegründern der Jazz Lips. Schon damals meint Werner B. in seiner Ansage: "Gunther Andernach, ein wahrer Wizard am Waschbrett!"
Abbi Hübner's Low Down Wizards klopfen bei Gunther an, und er spielt mit ihnen, unter anderem bei der 1. Single "Shu-Bi-Du, ich möcht' so sein wie Du." - Bei den Jazz Lips gastieren viele Jazzgrößen, wie 'Polo' Barnes (clarinet), 'Father' Al (banjo), Bill Ramsey (vocals), Ikey Robinson (banjo) aus Chicago, Thomas Jefferson (trumpet) aus New Orleans, Cynthia Sayer (Woody Allen Band N.Y. und Broadway), Buddy Wachter (banjo) und viele mehr.
Gunther spielt mit Paris Washboard, Gilbert Leroux und Band, folgt einer Einladung nach Paris zum Festival Ris Orangies, Konzerte mir Irakli's Hot Four. es folgt eine große Amerika-Reise mit Werner Burkard und Jazz Lips-Musikern. In New Orleans besucht er Polo Barnes, Father Al, Th. Jefferson, Nashville, Dough Green Family, in Chicago Ikey Robinson und er lernt die Cuba Legende Angelo Duarte kennen. Acht Jahre Afrocubanische Musik, das prägt.
1988 trennt Gunther sich von den Jazz Lips und steigt intensiver ein bei Abbi Hübner's Low Down Wizards. 1991 begegnet er Roland Pilz und seinen Jazz O'Maniacs und beschließt mitzumachen beim Jazz der 20-er Jahre, um Armstrong, Oliver und Clarence Williams. 1992 Einstieg in das C.W. Jacobi's Bottomland Orchestra.
1998 steigt Gunther zusätzlich ein in die Band seines Waschbrettidols und Drummers Ulf Krüger von der Gruppe Leinemann: die U.K. Skiffle Group. Sie spielt Skiffle-Rock. Lonnie Donegan lebt!
BANDS:
Martin Friedenstab (Gitarre)
Martin Friedenstab gehört zu den Bluesgitarristen, denen es gelungen ist, im Laufe der Jahre ihren eigenen Blues-Sound zu kreieren.
Sein rasantes Slide-Gitarren-Spiel, seine erdigen Soli und der authentische Gesang spiegeln dabei seine Wurzeln im Mississippi-Blues wieder.
Zusammen mit seinem außergewöhnlichen Einfallsreichtum und seiner Virtuosität sind dies Qualitäten, die Martin Friedenstab zur ersten Wahl hiesiger Blues-Gitarristen machen.
Ob akustisch oder elektrisch – Martin Friedenstab ist mittlerweile deutschlandweit auf vielen Bühnen präsent.