Wenn ein Name im Hot Jazz für Qualität bürgt, dann dieser: J A Z Z L I P S !
Seit der Gründung der Band im Jahre 1970 haben sie sich mit ihrem hohen musikalischen Anspruch, ihrer ansteckenden Vitalität und der Vielfalt ihres Repertoires in der Jazz-Szene einen Ruf erworben, der weit über die Grenzen Deutschlands hinausgeht. Nur wenigen Gruppen gelingt es so gut, sich auf ihr Publikum im Konzertsaal, im Jazz-Club oder auf der Open-Air-Bühne einzustellen und ihre Zuhörer zu begeistern, ohne sich jedoch mit billigen Effekten anzubiedern oder Abstriche in der Qualität ihrer Musik zuzulassen.
Die JAZZ LIPS lassen sich in keine stilistische Schublade pressen. Das Neue mit dem Alten zu verbinden, ohne dabei den Typus des Originals als auch ihren eigenen Sound zu verlieren, ist sicher das Markenzeichen der Band. Dies bezieht sich nicht nur auf die einzelnen Musiker, sondern auch auf das Repertoire. Ständig sind die JAZZ LIPS bemüht, neue Einflüsse aufzunehmen und alte, längst vergessen geglaubte Spielarten und Werke des Jazz wieder neu zu entdecken. So haben sie z.B. als erste deutsche Band viele der interessanten Kompositionen des Posaunisten Wilbur deParis wieder neu belebt und sich der jazzigen Musik der im Paris der zwanziger Jahre lebenden schwarzen Musiker aus der Karibik, eines Stellio oder Alphonse, gewidmet. Und wenn sie stilistischen Anleihen beim Jump ’n’ Jive, bei der groovenden Brassband-Musik des heutigen New Orleans, beim Swing oder beim kreolischen Martinique-Jazz machen – der Klang der Band ist immer unverwechselbar: JAZZ LIPS.
Auf den vielen erschienenen Schallplatten, CDs und DVD kann man bestens verfolgen, zu welcher musikalischen Vielfalt diese Band fähig ist. Aber noch deutlicher tritt eines hervor: die unglaubliche Spielfreude und das beinahe innige Verhältnis zu ihrem Publikum bei ihren Live-Auftritten. Die sieben Musiker dieser Band sind alle hervorragende Solisten, die es jedoch auch meisterhaft verstehen, sich im kollektiven Spiel ein- und unterzuordnen. Und so gibt es niemals Leerlauf oder Gleichklang während eines Auftrittes. Eben noch im Hintergrund als Rhythmus-Instrument groovend – und schon sind Tuba, Banjo oder Piano der Mittel- und Höhepunkt; musikalische Zwiegespräche von Posaune und Instrumental-Imitation á la Mills-Brothers begeistern ebenso wie rhythmische Finessen; und so gibt es zahllose Variationen auf dem Bandstand, welche dazu beitragen, das Publikum auf höchstem Niveau zu unterhalten. Eine kurzweilige und humorvolle Präsentation des Programms tut ein Übriges.